Social Media vermischen Geschäftsleben und Privatsphäre

Obwohl Social Media ihren Ursprung im Privatleben haben und dort immer noch am stärksten verankert sind, beeinflussen sie immer mehr den Geschäftsalltag. Dies zeigt sich in verschiedenen Bereichen und wirft sowohl für Unternehmen wie auch für einzelne Mitarbeiter Fragen auf. Social Media beschäftigen mich persönlich nicht nur als Dienstleistung für unsere Kunden, sondern auch als Chefin und Firmeninhaberin.

Social Media vermischen Geschäftsleben und Privatsphäre

Obwohl Social Media ihren Ursprung im Privatleben haben und dort immer noch am stärksten verankert sind, beeinflussen sie immer mehr den Geschäftsalltag. Dies zeigt sich in verschiedenen Bereichen und wirft sowohl für Unternehmen wie auch für einzelne Mitarbeiter Fragen auf. Social Media beschäftigen mich persönlich nicht nur als Dienstleistung für unsere Kunden, sondern auch als Chefin und Firmeninhaberin.

Viele Mitarbeiter haben persönliche Profile bei Facebook, XING, LinkedIn, Twitter, Google+ oder Instagram, die sich neben einer privaten Nutzung auch für die berufliche Kommunikation nutzen lassen. Über die persönlichen Social-Media-Accounts können Mitarbeiter Informationen, die über einen Social-Media-Kommunikationskanal des eigenen Unternehmens veröffentlicht wurden, mit ihrem privaten Netzwerk teilen. Dies vergrössert die Reichweite der Information, unterstützt das Branding und wirkt sich positiv auf das Ranking in Suchmaschinen aus. Denn Suchmaschinen stufen Informationen, die als Link über Facebook, Twitter, LinkedIn oder Google+ verbreitet oder bewertet werden, als interessanter ein als Informationen auf vergleichbaren Webseiten, zu denen es keine Social-Media-Aktivitäten gibt.

Die soziale Aktivität zu einer Unternehmenswebsite ist für Google ein relevanter Ranking-Faktor. Mitarbeiter spielen dabei eine wichtige Rolle.

Unternehmen die auf Social Media aktiv sind, profitieren davon, wenn die eigenen Mitarbeiter die Seeding-Strategie zur viralen Verbreitung der Unternehmensinformationen mit ihrem privaten Account aktiv unterstützen. Tun Mitarbeitende das aus eigenen Stücken, kann das ein Zeichen für eine hohe Identifikation mit dem Arbeitgeber sein. Vielleicht ist es aber auch Ausdruck einer Erwartungshaltung, der man glaubt, nachkommen zu müssen. Grundsätzlich stellt man etwas Privates für die Interessen des Arbeitgebers kostenlos zur Verfügung. Wir bewegen uns hier in einem sensiblen Bereich und das Phänomen scheint mir in vielen Firmen noch zu wenig reflektiert. Die Social-Media-Praxis entwickelt oft eine grosse Eigendynamik.

 

Social Media vermischen Business und Privatsphäre
Der CEO hat mir eine Freundschaftsanfrage auf Facebook gesendet. Will ich das?

Mitarbeiter, die in der Kundenakquise tätig sind, arbeiten heute stark mit Social Media wie LinkedIn und XING. Auch hier vernetzten sie sich mit ihrem privaten Account mit potenziellen Kunden ihres Arbeitgebers. Früher gab ein Mitarbeiter bei Firmenaustritt seine Adresskartei dem Unternehmen ab. Heute gehen Firmen in derselben Situation oft zahlreiche Kontakte und Korrespondenzen verloren. Umgekehrt nehmen Mitarbeiter alle Kontakte, die sie dank ihrer Arbeit erhalten haben, zum nächsten Arbeitgeber mit. Arbeitgeber wie Arbeitnehmer tun deshalb gut daran, für diese neuen Herausforderungen Regelungen im Arbeitsvertrag und in ergänzenden «Social Media Guidelines» zu treffen.

Social Media: vom Stör- zum Erfolgskator

Früher konzentrierten sich Unternehmen in Social-Media-Richtlinien darauf, Verbote und Gebote auszusprechen, und die Mitarbeiter aufzufordern, ihre vertraglichen Pflichten einzuhalten. Heute rücken die Parameter für das Corporate und Employer Branding ins Zentrum sowie die Rahmenbedingungen für die Kundenpflege und Neukundengewinnung.

Was ist mein, was ist dein?

Persönlich stelle ich gerade bei jungen Mitarbeitern immer wieder fest, dass sie  unaufgefordert und selbstverständlich Unternehmensinformationen wie Stellenausschreibungen auf ihren privaten Accounts teilen. Mit derselben Selbstverständlichkeit gehen sie aber auch oft davon aus, dass alle Arbeitskontakte komplett ihnen gehören. Logisch: Die soziale Vernetzung baut Grenzen ab, zwischen Privatleben und Geschäft, zwischen Mein und Dein. Alles was online ist, gehört ja irgendwie auch mir.

Im Grunde sprechen wir hier aber nicht von einem betriebsinternen, sondern von einem gesellschaftlichen Thema, das in vielen Punkten noch Bewusstsein braucht. Das Aufstellen und Diskutieren von Social Media Guidelines im eigenen Unternehmen trägt konkret zu dieser Bewusstseinsbildung bei.

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Über Daniela Obrecht

Über Daniela Obrecht

Daniela Obrecht ist Unternehmerin und Inhaberin der Agentur PRtools GmbH und des Software-Start-ups Azurito AG. Sie befasst sich mit digitaler Kommunikation und arbeitet gerne unter angenehmen Menschen im Metropolitanraum Zürich oder zu Hause auf dem Sofa. Sie liebt Süssigkeiten, Gemüse, Fisch und Salat. Aber auch Wein, Champagner und Gin Tonic. Zudem die Bewegung in der der Natur, das Golfspiel und die Fotografie. Als «Post of the Month» postet sie im PRtools Blog zu digitaler Kommunikation und Business-Themen.

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